Endlich durften die Christen die Weihnachtsfeiertage wieder in gewohnter Weise begehen. Das merkte man auch am Besuch der Kindervesper und der Christmette. Auch im Seniorenheim konnten die Bewohner wieder zu einem Gottesdienst in der Hauskapelle zusammenkommen. Alle Gottesdienste wurden besonders feierlich gestaltet. Während der Kindervesper führten einige Kinder der Kombiklassen 3/4 ein Krippenspiel auf. Einstudiert wurde das Stück von Silvia Baranowski. Da dieses Jahr so viele Kinder mitmachen wollten, konnte sie kein passendes Stück finden, deshalb griff sie kurzerhand selber zum Stift und schrieb ein Stück in dem alle Mitwirkenden ein paar Sätze sagen konnten. Dieses Krippenspiel kam bei den Gottesdienstbesuchern so gut an, dass sie am Ende spontan und lange applaudierten. In seiner Predigt in der Christmette ging Pfarrer Andreas Weiß auf die momentane Situation in Deutschland und der Welt ein. Ein eventueller Blackout, bei dem flächendeckend die Lichter ausgehen könnten, war sein Aufhänger. Doch die offensichtlich zunehmende Ellbogenmentalität in unserer Gesellschaft, die Verrohung und Anstandslosigkeit im Umgang miteinander, Existenzsorgen durch die explodierende Inflation und die über ganz Europa lastende Gefahr eines sich ausweitenden Krieges, all das seien Dunkelheiten die uns jetzt schon träfen. Da, so Pfarrer Weiß, tun die hoffnungsfrohen Worte aus der ersten Lesung in der Christnacht gut, in denen es heißt: „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf“. Die Geburt Christi feiern wir im Dunkeln und zünden Lichter an. Ein Licht anzuzünden, bedeute nicht, dass es dann keine Nacht mehr gibt, aber es gibt Zuversicht. Der Gottessohn ist das Licht im Leben der Menschen. Kein gleißendes Neonlicht und kein Flutlichtstrahler, denn Jesus blendet nicht. Er will mit dem warmen Licht seiner Frohen Botschaft Orientierung geben und die Angst von uns nehmen. Mit großem Festtagsgeläut klang der Heilige Abend aus. Am ersten Feiertag gestaltete der Brucker Frauenchor unter der Leitung von Daniela Lingl die heilige Messe mit. Der Chor, der noch gar nicht lange besteht, konnte mit seinen Liedern dazu beitragen, dass auch dieser Gottesdienst ein besonderes Highlight werden konnte. Einen Glanzpunkt setzte am zweiten Weihnachtsfeiertag die Brucker Blaskapelle. Der Musikalische Leiter Manfred Kramer hatte wieder wunderschöne Stücke ausgesucht wie das Panis angelicus von César Franck oder das Ave Glöcklein von Xaver Engelhart, aber natürlich auch ganz traditionelle weihnachtliche Kirchenlieder. Pfarrer Weiß bedankte sich bei den Musikern und betonte, dass diese Art von Blasmusik sehr gut zum Weihnachtsfest passt.