Am Donnerstag, 03.06.21, wurden in der Pfarrei St. Ägidius jeweils um 8.30 Uhr, sowie um 10 Uhr, eine hl. Messe mit eucharistischem Segen gefeiert. Die 8.30 Uhr Messe wurde in den Anliegen aller lebenden und verstorbenen Pfarrangehörigen gefeiert, die 10 Uhr-Messe für alle verstorbenen Priester, die in der Pfarrei St. Ägidius gewirkt haben. Nach Rücksprache mit verschiedenen Pfarreien im Dekanat Schwandorf, wurde in Bruck schweren Herzens entschieden, dass auch dieses Jahr die Fronleichnamsprozession ausfällt. Dennoch war der Kirchplatz mit den weiß-gelben Kirchenfahnen, Birken und dem Blumenteppich der Kolpingsfamilie geschmückt. Auch der Innenraum der Kirche wurde für den Prangertag entsprechend festlich geschmückt. Birken und die weiß-gelben Schals zierten den Kirchenraum entsprechend. „Fronleichnam. Was in der düsteren Stimmung der Karwoche eher untergeht, nämlich die Freude und Dankbarkeit für die Eucharistie, die der Herr seiner Kirche im Abendmahlssaal am Gründonnerstag schenkt, das wollen wir heute feiern. Das Allerheiligste, Christus in Gestalt des eucharistischen Brotes, wird für gewöhnlich in einer großen öffentlichen Prozession durch die Straßen des Ortes getragen – unter dem Baldachin, dem sogenannten „Himmel“. Ein schöner Brauch. Denn in der Eucharistie kommt uns der Himmel wirklich nah“, mit diesen Worten führte Pfarrer Weiß in den Gottesdienst ein. Anstatt einer Predigt trug Pfarrer Andreas Weiß eine Geschichte vor. Ein kritischer Frager Bischof Samonas von Gaza wurde einst von einem Mohammedaner gebeten, er solle ihm, dem Moslem, das Geheimnis der Eucharistie erklären. „Wie ist es möglich“, begann der Muselman, „dass aus Brot und Wein Christi Fleisch und Blut werden?“ Der Bischof gab ihm zu bedenken: „Als kleines Kind kamst du auf die Welt. Nun bist du groß und hast mehr Fleisch als damals, da dich deine Mutter gebar, Dein Leib hat die Nahrung verwandelt, sagst du, und du hast recht. Wenn aber schon der Körper zu Wandeln vermag, so wird das der allmächtige Gott wohl auch vermögen.“ Der Sohn des Propheten war zunächst verblüfft. Doch gleich darauf stellte er noch eine zweite Frage: „Wie aber soll es möglich sein, dass in dieser kleinen Scheibe Brot der ganze Christus gegenwärtig ist? Das ist doch nicht zu fassen!“ „Du siehst die Welt, die uns umgibt?“ entgegnete der Bischof. Der Moslem nickte. „Du weißt, wie klein des Menschen Auge ist?“ Er nickte wieder. „Und dennoch“, fuhr der Bischof fort, „findet die ganze Welt in deinem Auge Platz. Wie sollte es dem Herrn der Schöpfung da unmöglich sein, in dieser kleinen Hostie ganz präsent zu sein!“ Der Mohammedaner war erstaunt. Schließlich aber richtete er noch eine dritte Frage an den Bischof. „Aber das ist doch unmöglich, dass derselbe Christus gleichzeitig in allen euren Kirchen gegenwärtig ist!“ „Gott vermag alles. Aber schau dich nur um. Da liegen die Scherben eines Spiegels. Dein Bild findest du in jedem Splitter wieder. Und meine Worte hören alle, die uns umstehen. Wie sollte es dem Herrscher über alle Naturgewalten nicht möglich sein, dass Christi Leib an vielen Orten gleichzeitig zugegen ist?“ (aus: Michael Haller, Die Messe. Gehalt und Gestalt, München 1958). Bereits während des Gottesdienstes dankte Pfarrer Andreas Weiß den Verantwortlichen und Helfern für die Vorarbeiten für den Fronleichnamstag. Auch der Abordnung des Kirchenchores unter der Leitung von Lucia Ochsenbauer dankte er für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes. Am Ende des Gottesdienstes spendete Pfarrer Andreas Weiß den Segen mit dem Allerheiligsten in der Monstranz. Viele Gottesdienstbesucher nahmen sich Zweige der Fronleichnams-Birken als Kreuzschmuck mit nach Hause.